[Radde, Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Kaukasusländern] Zusätze und Verbesserungen
Zusätze und Verbesserungen,
[p.439:] Die große Zahl von hier aufgeführten Zusätzen und Verbesserungen entschuldigt sich durch die große Entfernung zwischen dem Druckort und dem Wohnort des Herrn Verfassers; diese verhinderte in vielen Fällen das rechtzeitige Eintreffen derjenigen Veränderungsnotizen, welche dem Verf., welcher die Korrektur nach dem Manuskript nicht selbst gelesen hatte, als wünschenswert erschienen sind, nachdem der zuerst auch von ihm durchgesehene Fahnenabzug korrigiert und bereits in Bogenseiten umgebrochen war, zumal der Verf. während seines Sommeraufenthaltes in Borshom von den bibliographischen Hilfsmitteln in Tiflis getrennt blieb. (Anm. d. Red.)
Seite 9. Die Priorität für die Entdeckung von Dioscorea caucasica gebührt Herrn LlPSKY und nicht albow. L. hat sie zuerst 1891 Ende Juni bei Neu-Athos an der Küste von Abchasien gefunden. Durch das Citat ALBOW's im Prodromus florae colchicae pag. 245, welches für beide Autoren auf das Jahr 1893 lautet, und durch albow's persönliche Mitteilungen bin ich irregeführt worden. Von dem seitens lipsky's am 4. Februar 1893 in den Schriften der Naturforschergesellschaft in Kiew gedruckten Artikel (Tom. XIII. i) hatte ich bei Abfassung meiner Arbeit keine Kenntnis.
Seite 26 Zeile 1920 von oben: N. nach S., lies: S. nach N.
Seite 34. Einem glücklichen Zufall habe ich es zu verdanken, jetzt schon über das Vorkommen von Schwarzerde auf dem Hochlande von Armenien und an anderen Orten von Transkaukasien gesicherte Nachrichten zu geben. Professor DOKUTSCHAJEW hat nämlich die erwähnten Länderstrecken während der Druckzeit dieses Buches bereist und auf ihre Erdarten und deren Eigenschaften untersucht. Zwar werden die Endresultate dieser Studien wohl erst nach Jahr und Tag publiziert sein, indessen kann ich jetzt schon aus einem Vortrage, den der Professor am 21. Sept./3. Okt. in Tiflis hielt, folgendes hier zur Ergänzung des S. 34 Gesagten mitteilen. Auf dem armenischen Hochlande giebt es in der Höhe von 15002000 m weite Strecken, die von Schwarzerde bedeckt sind. Diese ist grobkörnig und enthält bis 10% Humus, sie erreicht bisweilen eine Dicke von 23 Fuß. Wenn wir solche Gebiete mit denen der Schwarzerde-Tiefsteppen vergleichen, so fällt zuerst das Vorhandensein von Steinen auf. Während man in den Tiefsteppen solche vermisst, sind sie oben auf dem vulkanischen Plateau vielerorts sehr häufig, nicht nur trachytische und basaltische Gebilde, sondern auch [p.440:] Laven, Tuffe und sogar Obsidiane. Auch lagerte diese Schwarzerde da, wo man sie in die Tiefe verfolgte, auf vulkanischem Untergrunde. Wir finden sie nur auf waldlosem Gebiete, westwärts bei Kars und Ardagan, dann bei Alexandropol, in Duchoborien, am Alagös und am südlichen Goktschai-Rande, doch nur in den erwähnten Höhen. Ebenso erwähnte der Professor, dass er bei seiner Reise in Kachetien strichweise Schwarzerde gefunden habe, und von Herrn SCHELKOWNIKOW erhalte ich eine bestätigende Nachricht, dass sie östlich von Nucha in der , fortlaufenden Einsattelung zwischen der Südfront des Bos-dagh und dem Hochrande des steilen, alten, linken Kura-Ufers eine Strecke von 12 km zusammenhängend decke. An dieser Lokalität giebt es jetzt nirgends Bodenwasser, die Weizenernten sind besonders gut auf diesem Boden. Radde.
Seite 55 Zeile 3 von oben: Horizontallinie, lies: Horizontlinie.
Seite 67 » 20 » » : hren, lies: ihren.
Seite 69 » 23 » » : Artemesien, lies: Artemisien.
Seite 72, 73, 74 : S'úlak, lies: S'ulák.
Seite 81. Steppen am Kalaus. Über die Steppen am oberen Kalaus hat AKINFIEW berichtet, und ich bringe daher hier noch einen Nachtrag, anknüpfend an die Orientierung oben S. 81. In 180 m Meereshöhe, unweit vom Flusse, enthielt der Mergelboden bei T/4 Arschin Tiefe nur I>793^ Humus. Weiter in der Richtung gegen SSW. in 300 m 1 Höhe fand man bei schwerem Lehmboden in gleicher Tiefe 5,9 1 5 # Humus und endlich bei 550 m , gegen Stawropol hin, ergab die Analyse in gleicher Bodentiefe 6,773^ Humus, doch nahm derselbe mit zunehmender Tiefe rasch ab. In 3/4 Arschin Tiefe hatte er nur noch 1,179^ davon. Über die Flora der sub i und 2 markierten Bodensorten schreibt der Autor:
Im Frühling und Herbst hat solches Terrain nicht das Aussehen der Unfruchtbarkeit, es ist im Gegenteil reich an mancherlei Frühlingsformen von Gagea, Tulipa, Cerastium, Holosteum, Alyssum, Draba, Sisymbrinm, Lepidium (ruderale), Veronica (triphyllos), Ceratocephalns, Koeleria und Poa (bulbosa). Alles das verblüht und vertrocknet rasch bis zur Sommerzeit, nicht nur hier, sondern auf jedem anderen Boden SUdrusslands. Im Sommer erhalten sich dort noch hier und da Bromus tectornm, Br. mollis und Br. inermis, auch Festuca ovina, Polygomim aviculare, Gypsophila muralis und Statice. Mit der bedeutenderen Erhebung des Terrains wird namentlich an den sanfteren Nordgehängen der Boden dunkler und humusreicher, wie das die Analyse Nr. 2 darthut. Danach gestaltet sich auch die Flora reicher. Poa, Triticum repens, Phleum, ab und zu schon Stipa treten auf, ihnen gesellen sich Krauter mit lebhaften Blütenfarben, als: Galium verum, Salvia silvestris, Veronica spicata, Phlomis tnberosa, Potentilla recta, P. argentea, Melam-pyrum pratense, Silene bicolor, Trifolium pratense, T. agrarium, Melilotus, Medicago- Arten. Es giebt weite Strecken, auf denen außer 2 3 Grasarten nur Luzerne und Klee wachsen, solche haben für die Heuernte großen Wert. Auf anderen herrscht dagegen Galium verum in so hohem Grade vor, dass diese Gebiete gelbgrünlich erscheinen, und da nach dem Abmähen die Pflanze rasch dunkel, fast schwarz wird, so verliert das damit gemischte Heu an Wert.
Diese Kalaus -Steppe, welche bedeutende Anklänge an die südrussische, schwarzerdige besitzt, die wir jenseits der Wasserscheide schon auf 2025 km Distanz ausgebildet finden, ist nichtsdestoweniger von jener verschieden; weder Amygdalus nana (Bobownik) noch Prunus Chamaecerasus kommen in ihr vor.
[p.441:] Sie ist ein Mittelding zwischen der typischen Schwarzerd-Stipa-Steppe und der Wermut-Steppe, welche letztere namentlich in den tieferen Lagen der Thäler vorwaltet.
Seite 84 u. 85: Jelisabethpol, nach der russischen Schreibweise ohne h, oder deutsch: Elisabethpol.
Seite 85: Kars liegt 1776 m, Kulp 1090 m über dem Meere.
nirgend, lies: nirgends, liegen, lies: liegt. Herst, lies: Verbst. imertinischen, lies: imeretinischen. zarten, lies: zweiten, gedeckt, lies: gedeiht, ihm, lies: ihr. am, lies: an. um, lies: tum.
» 166. Nach brieflichen Mitteilungen des Herrn LlPSKY kommt Pinus maritima vereinzelt bis Anapa, also bis zum äußersten NW.-Ende des Großen Kaukasus vor.
Seite 172 letzte Zeile: Endemca, lies: Endemica. » 184 Zeile 12 von oben: im Talysch, lies: in Talysch. » 190 u. ff.: Radscha, richtiger: Ratscha. » 191 Zeile 4 von unten: nolzig, lies: holzig. » 193 » 8 » > : Süden, lies: Norden. ' » 193 Fußnote: 1886, lies: 1868.
» 194 Tafelerklärung: Das abgebildete Heracleum entspricht H. Mante-gazzianum Somm. et Lev. (1895) aus der Verwandtschaft von H.pubescens M.Bieb. Seite 202 Zeile 23 von oben: unveranwortlich, lies: unverantwortlich. » 216 » 18 » unten: pag. 212, lies: pag. 73. » 216. Herr KONDRATENKO giebt im kaukasischen Kalender für das Jahr 1898 folgende Ziffern über die Oberfläche und Bevölkerungszahl der Kaukasusländer:
|
Quadrat-Werst |
Desjati-nen |
Quadr.-Meilen |
Quadrat-Kilometer |
Männer |
Weiber |
Beide Geschlechter |
Auf 1 Q.-Werst kommen Einwohner |
Nördlicher Kaukasus |
203671,2 |
21214478 |
4208,4 |
231786,6 |
1818244 |
1732730 |
3550974 |
16,8 |
Transkaukasien |
214337,07 |
22327931 |
4428,15 |
243924,45 |
2906190 |
2475824 |
5382014 |
25,1 |
Im gesamten Gebiete |
418008,27 |
43542409 |
8636,55 |
475711,05 |
4724434 |
4208554 |
8932988 |
21,7 |
Meine Summierung |
408918,81 |
43163876 |
8024,52 |
468366,2 |
stimmt |
4218554 |
stimmt |
stimmt |
Meine Summierung ist richtig, bei K. weicht sie in der Hauptsumme ab, wir sehen da: [p.442:] (siehe letzte Tabellenzeile)
Zunächst bedarf der große Unterschied in der Bevölkerungszahl des Landes einer Erklärung. Die von Herrn K. genannten Ziffern ergaben sich nach der Zählung von 1896, welche wohl zum ersten Male in unserem Gebiete mit größtmöglicher Genauigkeit durchgeführt wurde, also für die Gegenwart giltig sein muss. Das Original unserer Karte wurde Anfangs der achtziger Jahre hergestellt. Aber auch die Oberfläche des Landes in Desjatinen ausgedrückt weist ein Plus von reichlich 600000 Desjatinen für die Gegenwart auf. Ebenso stimmen die für die Kreise und Distrikte jetzt giltigen Oberflächenmaße mit den von mir gegebenen meistens nicht überein, weil vielerorts administrative Veränderungen stattfanden. Alles das wird aber für den Zweck unserer Tabelle und Karte, nämlich für die Prozentsätze der verschiedenen Waldgebiete im Verhältnis zur Oberfläche und Bevölkerung, kaum von wesentlichem Einflüsse sein können. Für beide bleibt der Ausdruck >nach den neuesten offiziellen Angaben« giltig, während dem Statistiker die von Herrn K. gegebenen Werte als Grundlage dienen müssen. R ad de.
Seite 229. Bei Abschluss dieses Werkes ist pro 1898 die Produktion des Wassers von Borshom bereits Ende Oktober auf 800000 Flaschen gestiegen.
Seite 231 Zeile 20 von oben: Lebenweise, lies: Lebensweise.
» 231 und 232 müsste es anstatt Tannen besser Fichten (Picea orien-talis) heißen, um die Verwechslung mit Abies Nordmanniana (Tanne) zu vermeiden.
Seite 235237. Anstatt Retz. ist überall Ratz., d. h. Ratzeburg, zu setzen. » 236 Zeile 5 von oben: Ratzenburgi, lies: Ratzeburgi.
Seite 287 Zeile 21 von oben: Achillea Alhagi, lies: Achillea, Alhagi.
» 287 » 23 » > : Gari, lies: Gori.
» 290 » 18 » » : Beludschistan, lies: Beludshistan.
» 295 » 18 » » : hinter Nepeta nuda einschalten: häufig.
» 298 » 10 > » (i. Spalte) ist hinzuzufügen: Am.
» 298 »17» » » » » :D.
» 298 » 18 » » » » » : Am.
[p.443:]
Seite 299 Zeile n von oben (i. Spalte) ist hinzuzufügen: Am.
» 302 > 13 » » : Tanne, lies: Fichte.
» 308 » 19 > unten: vergletschert er, lies: vergletschert sie.
» 310 » 15 > oben: (A.), lies: (R.).
» 311 » 10 » » : von Schalbus, lies: vom Schalbus.
> 321 369: Chefsurien, richtiger: Chewsurien.
» 382 Zeile 15 von oben: tridactyla, lies: tridentata.
» 382 » 7 von unten: Blütenstauden, lies: Blütenständen.
» 384 > u
oben: cracca. nicht: Cracca.
[p.444:] Erklärung des Titelbildes.
Der berühmte italienische Alpensteiger Sg. vittorio sella lieferte dieses schöne Bild. Es wurde im August 1896 hinter der rechtsseitigen Moräne des Zea-Gletschers von ihm in 2600 m (8500 r. F.) Meereshöhe aufgenommen. Diese Ansicht fuhrt uns in das stille Reich der kompakten Alpenrosen, Rhododendron caucasicnm, deren obenher sitzende weiße, große Blumenkronen dicht gedrängt überall in Kopfform stehen. Sie heben sich frappant vom dunkelgrünen, fast etwas schwärzlichen, robusten Laubwerk ab, welches leichten Wachsglanz obenher besitzt. Dieser Vegetationstypus hat samt der ihn umgebenden Natur einen ernsten Charakter. Es schließt sich ihm aufwärts das zerklüftete Gebirge mit seinen Schneeschrammen'und Schneeschürfen, mit seinen Jähungen und den Schutthalden an. An vielen Stellen ist da schon die Üppigkeit der subalpinen Wiese geschwunden. Oft badet sich tagelang das Ganze im ruhenden Nebel.
Erklärung zu Karte I.
Dieses Blatt soll zunächst die Plastik der Kaukasusländer zur Anschauung bringen, und zwar in fünf Abstufungen der grauen Farbe. Was am Westufer des Kaspi rein weiß blieb, liegt im Niveau dieses Binnenmeeres, d. h. von o bis 26 m (86 r. F.) unter dem Spiegel des Oceans. Wir sehen diese Zone südlich tief in das untere Kura- und Araxesthal in schmaler Zipfelform einschneiden.
Der erste ganz helle graue Farbenton schließt das Terrain bis zu ca. 150 m ein. Der zweite dunklere gilt den Gebieten bis zu 600 m . Ihm schließen sich zwei noch dunklere Zonen an, nämlich von 600 m bis 1800 m und von dieser Höhe bis zu 3000 m. Der dunkelste Farbenton gehört den Höhen über 3000m er wird durch die weißen Flecken unterbrochen, welche den ewigen Schnee bezeichnen sollen.
Bei dem kleinen Maßstabe der Karte war eine größere Klarheit der Terrainzeichnnng nicht zu erzielen.
Die breiten, rot schraffierten Linien im N. und S. gelten den Grenzen des gesamten Kaukasusgebietes, die südliche ist zugleich die Reichsgrenze zwischen Rnssland, der Türkei und Persien.
Alle anderen roten Linien verzeichnen die Reiserouten radde's von 18641894. Die betreffenden Jahreszahlen seiner Expeditionen wurden den Linien in Rot beigesetzt. Wir lassen ein kurzes Verzeichnis derselben folgen und fügen auch die Titel der Werke hinzu, um denjenigen unserer Leser, welche sich spezieller für den Kaukasus interessieren, das Auffinden der Litteratur zu erleichtern.
a. Reisen. 185255. Taurien, überall auf der Halbinsel und zum Asowschen Meere bis Berdjansk; die Reisen in der Krim wurden meistens zu Fuß gemacht.
1855. Iin März nach St.»Petersburg mit den Sammlungen, im Mai nach Irkutsk, vom Juni bis September Rundreise auf dern Baikalsee und nach Selenginsk. [p.445:]
1856. Elf Monate in Daurien. Hohe Gobi, westlich: Quellgebirge des Onon, östlich: bis zum Großen Chingan. 185758. Zwei Jahre am mittleren Amur im Bureja-Gebirge in Begleitung von drei Kosaken und einem Tungusen. 1858 Gründung der Staniza »Raddowka«.
1859. Östlicher Sajan, Qnellgebirge des Irkut, Besteigung des Munku-Sardyk, östliche Quellen des Jenisei.
1860. Begleiter des Akad. v. brandt nach Südrussland zur Hebung eines Mastodon am Ingul. 1862. Begleiter des Akad. v. bär nach Südrussland zur Aufklärung über die Ursachen der Verflachung des Asowschen Meeres bis zum westlichen Manytsch.
1864. Die drei kolchischen Hochthäler, Quellen des Rion, Hippos und Ingur.
1865. Abchasien, über den 2925 m hohen Nachar-Pass zum Elbrus, auf ihm 4360 m .
1866. Erste Reise nach Talysch, zool. Sammlungen für das neugegründete kank. Museum.
1867. Armenisches Hochland, Kuraquellen.
1868. Im November zum Kasbek, um Steinböcke und Megaloperdix zu holen.
1869. Im November zum Ararat, um Wildschafe und Bezoarziegen zu holen.
1870. Zweite Reise nach Talysch und ins Lager von Krasnowodsk (mit Dr. sievers), dort durch Sr. Kaiserl. Hoheit den Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch beordert, ihn auf seiner kaspischen Reise zu begleiten.
1871. Mittlere Araxes-Stufe, westlicher Teil von Karabagh. Kapudshich. Alagös-Besteigung,
westwärts zu den Kurden. Anfang August (alt. Stils) Großer und Kleiner Ararat, auf ersterem 4420 m , auf letzterem Gipfelhöhe (mit Dr. sievers).
1874. Hocharmenien bis Erzernm (mit Dr. sievers) und zum Bingöl-dagh.
1875. Mit DDr. sievers, O. schneider, F. morawitz, fixen und Konsul brüning nach Hocharmenien.
1876. Zu den Chewsuren, Tuschen und Pschawen.
1877. Herbstreise Kurathal abwärts.
187980. Dritte Talysch-Reise vom November 1879 bis August 1880 Ornithologische Sammlung, nach Ardebil, zum Sawalan, nach Rescht.
1881. V. Archäologenkongress, Präsident des disponierenden Komitees. Reise mit dem Kongress nach Kntais.
1885. In die Hochalpen des Daghestan, von Nucha zum Schah-dagh. Quellen des S'amur und Koissu. Dnlty-dagh und Bogos.
1886. Auf allerhöchsten Befehl als Chef einer gelehrten Expedition nach Transkaspien und Nord-Chorassan. Januar bis Ende August. 1888. Als Begleiter Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Nikolai Michailowitsch und des Prinzen Nikolai von Mingrelien nach Kolchis, dem Dadiauschen Snanien bis zur Höhe des Latpar-Passes. 1890. Mit Dr. valentin nach Karabagh und darauf im September mit Ihren Kaiserl. Hoheiten den Großfürsten Alexander und Sergel Michailowitsch auf der Jacht »Tamara« in die asiatischen Tropen bis Amboma inkl.
1893. Zum Ostufer des Schwarzen Meeres. Von Batum bis Nowo-Rossiisk und Anapa, zum unteren Kuban. Nach Psebai. Durchquerung des Gebirges von Psebai bis S'otschi. Diese Reise machte R. im Interesse dieses Werkes.
1894. Zum Nordfuß des Daghestan. Im Steppengebiete bis in das Delta des Terek. Im Gebirge zum Salatan, westwärts bis in die Hochalpen des Baschlam-Stockes. Diese Reise wurde ebenfalls im Interesse dieses Werkes gemacht.
1895. Auf der Kaiserl. Jacht »Polarstern« begleitet R. Sr. Kaiserl. Hoheit den Großfürsten- Thronfolger in das Mittelmeer. Aufenthalt in Algier. Biskra. 1897. Zweite Mittelmeerfahrt auf der Jacht »Sarniza« nach Tunis und Algier. [p.446:]
b. Gedruckte Werke und Broschüren. Kaukasische.
1. Berichte über die biologisch-geographischen Untersuchungen in den Kaukasusländern (die drei kolchischen Längenhochthäler, Tiflis 1866) in russischer und deutscher Sprache. Allerhöchster Dank, gold. Med. der K. G. G. in St. Petersburg.
2. Vier Vorträge über den Kaukasus. 1874. Ergänznngsheft Nr. 36 zu Dr. A. petermann's Geogr. Mitteilungen.
3. Die Chewsuren und ihr Land. Ein monographischer Versuch. Th. fischer, Kassel, in russischer und deutscher Sprache.
4. Alljährliche vorläufige Berichte über die Reisen im Kaukasus von 18641890 mit Ausnahme der Jahre 1869, 1872, 73, 77, 78, 82, 83, 87 und 89 in Dr. A. petermann's Geogr. Mitteilungen.
5. Kleine Abhandlungen und Mitteilungen in der Zeitschrift für Ethnologie (VlRCHOW).
6. Über die Chewsuren, für den kauk. Kalender 1878.
7. Die organische Welt im Kaukasus, desgl. 1877.
8. Malerisches Russland, »Der Kaukasus«, St. Petersburg 1884. Das Buch ist ohne meine Schuld schlecht illustriert und hat nie die Prätension auf haarfeine Wissenschaftlichkeit gehabt. Dergleichen lag auch gar nicht, wie der Titel schon andeutet, in der Absicht der Redaktion.
9. Ornis caucasica, in deutscher und russischer Sprache. Kassel 1884. Von der Akademie durch die Makarow-Prämie gekrönt. In Berlin gr. silb. Med., von den russischen Spezialisten ungünstig beurteilt (weil ich die vielen Arten (?) zusammenziehe}.
10. Reisen an der persisch-russischen Grenze (Talysch und seine Bewohner). Leipzig, brockhaus, 1885.
11. Die Fauna und Flora des südwestlichen Kaspi-Gebietes. Desgl.
12. Aus den Hochalpen des Daghestan, vom Schah -dagh zum Dulty und Bogos 1886. Nr. 85 Ergänzungsheft zu A. petermann's Geogr. Mitteilungen.
13. Vorläufiger Bericht über die Allerhöchst befohlene Expedition nach Transkaspien und Nord-Chorassan, russisch in Tiflis, deutsch in petermann's Mittig. 1887. Allerhöchster Dank.
14. Wissenschaftliche Ergebnisse der im Jahre 1886 Allerhöchst befohlenen Expedition nach Transkaspien. Band I, Zoologie, mit i Karte und 8 Tafeln.
15. Karabagh. Ergänzungsheft Nr. 100 zu A. petermann's Geogr. Mitteilungen.
16. Die hochalpinen und die höchstalpinen Phanerogamen im Kaukasus. London, Linnaean society 1891.
17. Dreiundzwanzigtausend Meilen auf der Jacht »Tamara«. Reise Ihrer Kaiserl. Hoheiten der Großfürsten Alexander und Sergei Michailowitsch auf der Jacht »Tamara« nach Ceylon, die Sundainseln und Vorderindien. St. Petersburg 1892. Russisch. Ein Prachtwerk ersten Ranges. In dem deutschen Originaltexte teilweise in verschiedenen geogr. Zeitschriften (Globus, Umschau, Geogr. Gesellseh, in Dresden) erschienen.
18. Transkaspien und Nord-Chorassan. Wissenschaftliche Ergebnisse der im Jahre 1886 Allerhöchst befohlenen Expedition. Allgemeiner Teil. Ergänzungsheft 126 zu petermann's Geogr. Mitteilungen.
19. Die Vegetation der Erde. ffl. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Kaukasus-ländern, etc. Nicht kaukasische.
1. Versuch einer Pflanzenphysiognomik Tauriens. Mosk. Bulletin de la Soc. I. de Nat. 1854.
2. Beiträge zur Ornithologie Südrusslands. Desgl., 1854.
3. Tierleben am Faulen Meere. Desgl., 1855.
4. Krimsche Tataren, russ. Schriften der K. G. G. in St. Petersburg 1856.
5. Brief vom Amur. St. Petersburg. Zeit. 1859.
[p.447:]
6. Zwei Briefe an den Akad. v. koppen, russ. Anzeiger der K. G. G. in St. Petersburg 1858.
7. Der Baikal-See, russ. Schriften der K. G. G. in St. Petersburg 1857.
8. Die Dauro-mongolische Grenze Transbaikaliens, russ. Schriften der K. G. G. in St. Petersburg 1858.
9. Neue Säugetierarten aus Ostsibirien. Bullet, de l'Acad. Imp. 1861.
10. Berichte aber Reisen im Süden von Ostsibirien mit Atlas in Beiträgen zur Kenntnis des russ. Reiches, Bd. 23. 1861.
11. Reisen im Süden von Ostsibirien, 2 Bde.: I. Die Sängetierfauna, II. Die Festlandsornis.Mit vielen Karten und Tafeln. (Demidowsche Prämie seitens der K. Akad. d. Wissenschaften.)
12. Drei Vorträge über den Amur in petermann's Mitt. 61.
Erklärung zu Karte II. Linie a. umgrenzt das Gebiet der pontischen Immergrünen: Rhododendron ponticum, Prunus Laurocerasus, Hex Aquifolium, Vaccinium Arctostaphylos, Lauras nobilis, Hedera colchica und Buxus sempervirens {baumförmig). Linie b. Baumgrenze gegen Norden am Rande des armenischen und iranischen Hochlandes:
Picea orientalis, Fagus silvatica, Betnla alba, Acer Trautvetteri (von W. nach O.). b1). Pinus silvestris bis 2740 m im Saganlug-Gebirge. b2). Quercus macranthera, Fagus silvatica und Pirus communis an der Grenze von Talysch gegen Westen. b3}. Endemisch südkaspische Holzgewächse: Quercus castaneifolia, Gleditschia caspica Acacia Julibrissin, Alnus cordifolia, Alnns orientalis, Acer insigne (auch am Alasan) und Parrotia persica. .....Unterbrochene Baumgrenze, weil kein Wald vorhanden ist.
Linie c. Baumgrenze an der Nordseite des Großen Kaukasus: Abies Nordmanniana, Picea orientalis, Fagus silvatica, Acer Trautvetteri, Betula alba. c1). Pinus silvestris. c3). Pinus silvestris, Acer Trautvetteri, Fagus silvatica. c?). Fagus silvatica, Acer Trautvetteri, Pirus communis. c4). Ulmus campestris vereinzelt, Quercus sessiliflora-Gesträuch, Betula alba, Pinus silvestris, die beiden letzteren schwächlich. ----- mehr oder weniger unterbrochen.
Linie d. Baumgrenze an der Südseite des Großen Kaukasus: Fagns silvatica und Abies Nordmanniana in geschlossenen Beständen (schraffiert), wenig Picea orientalis und Acer Trautvetteri.
d1). Abies Nordmanniana, Picea orientalis, Pinns silvestris, Betula alba. da). Betula alba, Abies Nordmanniana. d3). Acer Trautvetteri, Pinus silvestris. d4). Acer Trautvetteri (Dickstamm), Quercus sessiliflora (Strauch).
Erklärung zu Karte III.
Das Blatt soll die am Schlüsse des Werkes gegebenen summarischen Folgerungen zur Anschauung bringen. Ich schließe die Einzelheiten über die Wälder aus, da sie teils in der Textkarte über die Dichtigkeit der Wälder, teils auf der Karte II gegeben wurden. Ich ziehe die Linie für das pontisch-kolchische Florengebiet in ca. 1500 m, d. h. für das höchste Vorkommen von den charakteristischen vier immergrünen Gesträuchen: Rhododendron ponticum, Buxus sempervirens, Prunus Laurocerasus und Hex Aquifolium. [p.448:]
Der nordwestliche Anschluss an die taurische Vegetation wird gegen Tuapse durch Punktierung in derselben grünen Farbe angedeutet.
Das Florengebiet von Talysch schließt sich ansteigend westwärts direkt an die Hochsteppen des Orients.
Die in zwei Hauptnuancen verwendete gelbe Farbe gilt den Tiefsteppen von 26 m bis reichlich 600 m. Die dunklere Guttifarbe wurde nördlich vom Großen Kaukasus für Schwarzerdsteppe und in Transkaukasien für humusreicheren Boden am Gebirgsfuße verwendet. Die Schraffierung soll die Abnahme des Procentsatzes an Humus und damit ostwärts den Obergang in die Löß- und Thonsteppe veranschaulichen, letztere mit geringerem oder größerem Salzgehalt, also die Gebiete mit dominierenden Artemisien und Halophyten. Die aufrechtstehenden Kreuze auf der Schwarzerdsteppe bringen das weite Vordringen gegen N. einiger charakteristischer Waldpflanzen in Erinnerung, wie solches im Text (S. 60) geschildert wurde.
Die karminroten, senkrecht stehenden Linien grenzen die Gebiete der armenischen Hochsteppen in Höhen von 18003650 m (Ararat) ab. Diese haben einen zweifachen Charakter. Entweder nehmen sie subalpine Elemente schon in den tieferen Lagen auf und gehen nach und nach in die subalpine Flora über, oder es drängen sich in sie die xerophil-rupestren Formen der Hochsteppen des Orients hinein. Im letzteren Falle setze ich Sterne zu den Vertikallinien.
Wo Sterne im hellen Gelb und in den grauen Grundtönen der Gebirgszeichnung vermerkt wurden, haben wir es mit der xerophil-rupestren Formation zu thun, die sporadisch weit thal-aufwärts sowohl im Kura- als namentlich im Araxesthale steigt.
Die volle rote Zone entlang der Hauptkette und an einigen Stellen von Hocharmenien giebt uns ein Bild von der sub- und hochalpinen Pflanzenwelt. Beide zu trennen gestattet der kleine Maßstab der Karte nicht. Die darin auftauchenden weißen Flecken schließen die Gebiete über der Schneelinie (4270 m Ararat) mit einzelnen supranivalen Zwergformen in sich. Die massiven, schwarzen, unregelmäßig unterbrochenen Kettenlinien und einzelne derartige Flecken gelten Rhododendron caucasicum, 21003050 m.
[Register]