M.S. Uspenskaja, L.S. Bielousova
Rote Liste der UdSSR,
2. Auflage, Moskau 1984, Lesnaja Promyschlen-Izdat, S. 296- 300.
Übersetzung aus dem Russischen von Prof. Eugeniusz Kosmicki, überarbeitet von Dr. Carsten Burkhardt
P. macrophylla (Albov) Lomak.
Status: seltene Art
Bedeutung der Art im Naturschutz. Wertvolle Zierpflanze, gute Perspektiven für die gärtnerische Züchtung.
Kurzbeschreibung. Grosse Staude bis 1- 1,5 m Höhe. Wurzeln spindelförmig. Blätter biternat, dünn, grün. Blattsegmente gross, umgekehrt eiförmig, länglich -oval, an der Spitze und der Basis schmaler. Blüten blaß-gelb, Petalen leicht eingebogen. Staubblätter an der Basis dunkelviolett, Staubbeutel gelb. Staminodaler Disc gut ausgebildet. Narben himbeerfarbig, Fruchtblätter 2- 4. Früchte gross, bogenförmig zurückgebogen, unbehaart. Samen schwarz.
Vorkommen. Kaukasus: Adscharien: Kobuletskij, Kedskij, Chulojskij Rayon (Meschetskij und Schawschetskij Gebirge, inneres Berg-Adscharien). Standort: Bergwälder. Die Pflanze wächst zwischen Sträuchern in Buchenwäldem, an Waldrändern, Waldwiesen, am meisten auf Berganhängen. Höhe 1400- 2100 m ü.M.
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: - in einigen Regionen wachsen die Pflanzen in Gruppen, meist aber einzeln.
Wichtigste Faktoren der Zerstörung: massives Sammeln der Blüten für Sträuße
Biologische Besonderheiten. Vermehrung durch Samen. Neue Populationen entwickeln sich nur durch Samen.
Kultur: In Kultur im Botanischen Garten Tbilisi (Georgien), in den Botanischen Gärten MGU, GBS (Moskau), dem Polar-alpinen BG. Unter Kulturbedingungen erhöht sich die Wuchshöhe, die Pflanze gedeiht gut an sonnigen Standorten, blüht und bildet Samen.
Mittel des Schutzes Unter Schutz im Kintrisch - Naturschutz- gebiet. Notwendige Mittel des Schutzes. Es sind weitere Naturschutzgebiete notwendig: im Kedskij, Kobuletskij und dem Chulojskij- Rayon von Adscharien.Informationsquellen: Persönliche Forschungen (Bearbeitet von M.S. Uspenskaja).
P. mlokosewitschii Lomak.
Status: seltene Art
Bedeutung der Art im Naturschutz: Lokal beschränkter Endemit der Flora des östlichen Hauptkaukasus. Zierpflanze. Kurzbeschreibung: Staude bis 1 m hoch mit spindelförmigen Wurzeln. Blätter breit - länglich - oval oder eiförmig 6,5 bis 10 cm lang und 3,5 - 6,5 cm breit. Blüten blass-gelb, Blätter immer dicht behaart.
Vorkommen: Kaukasus: Lagodechi (Georgien)
Standort: Felsen und offene Plätze der Waldzone.
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: Es ist nur eine Population bekannt. Diese besteht nur aus Einzelpflanzen bzw. kleinen Gruppen.
Wichtigste Faktoren der Zerstörung: unbekannt
Besonderheiten der Biologie: Vermehrung durch Samen und vegetativ. Blütezeit in April- Mai. Erste Blüte 5 Jahre nach der Aussaat.
Kultur. Diese Pflanze wächst in vielen einheimischen und ausländischen Botanischen Gärten (fruchtet, keimt gut, ist widerstandsfähig und winterhart.
Mittel des Schutzes: Unter Schutz im Lagodechi- Naturschutzgebiet. War auch im Roten Buch der UdSSR von 1978 aufgeführt. Notwendige Mittel des Schutzes. Strenge Kontrolle zur Erhaltung der Population notwendig. Studium der Ökologie und Biologie der Art unter Naturbedingungen. Einführung in die Kultur für die Züchtung von Zierpflanzen. Informationsquellen: 1. Grossheim 1950; 2. Belousowa, Denisowa, 1973, 3. Gabrieljan und andere 1981; 4. Redkije i istschesajuschtschije ... (Berbeitet von L.S. Bielousova).
P. oreogeton S. Moore (incl. P. vernalis Mandl.)
Status: seltene Pflanze
Bedeutung der Art im Naturschutz. Zierpflanze, gute Perspektiven für die Züchtung von Zierpflanzen. Endemit des östlichen Asiens.
Kurzbeschreibung. Staude. Der Stiel gewunden, 60- 70 cm hoch. Die Blätter sind doppelt- triternat, ganzrandig, ledrig, kräftig, oberseits grün, unterseits graublau. Die Blattsegmente sind elliptisch, umgekehrt eiförmig, am Ende zugespitzt. Die Blüten sind bis 9 cm im Durchmesser, weit geöffnet, der Blütenstiel ist 2- 7 cm lang. Die Blüten sind meist creme-weiß, sehr selten rosa. Die Petalen sind umgekehrt eiförmig, an der Basis etwas schmaler. Der staminoidale Disc ist fast nicht sichtbar. Die Filamente sind an der Basis dunkel-violett, im oberen Teil hell. Spitzen dunkel-rot. Fruchtblätter 1-4 (meist 1), kahl, gebogen.
Vorkommen: Chabarowskij und Primorskij Kraj, Insel Sachalin, Kurilen (Iturup, Schikotan):Außerhalb Russlands noch in Japan und China. Standorte. Misch- , Nadel- oder breitblättrige Laubwälder, an felsigen Hängen oder im Schatten entlang von Flüssen.
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: Selten. Die Pflanzen wachsen einzeln oder in kleinen Gruppen.
Faktoren der Zerstörung. Massives Sammeln der Blüten für Sträuße.
Besonderheiten
der Biologie Neue Population entstehen nur aus Samen.
Kultur. In Kultur im Fernöstlichen Botanischen Garten und im Polar- Alpinen BG, im Botanischen Garten der MGU und im Zentr. BG der Akademie Wissenschaften. Unter Kulturbedingungen im BG der MGU erreicht die Pflanze eine ähnliche Höhe, wenn die Bedingungen denen des Naturstandortes ähneln, die Pflanzen blühen und bilden Samen, sterben aber nach 5- 6 Jahren ab.
Mittel des Schutzes. Unter Schutz in den Naturschutzgebieten Kedrowaja pad, Sichote- Alinskij und Ussurskij. Notwendige Mittel des Schutzes. Es sind im Primorskij kraj weitere Schutzgebiete notwendig (in den Rayonen Wladiwostok, Chasanskij, Schkotowskij und Dalniegorskij) und auf Sachalin (im Poronajskij Rayon und in der Nähe von Juschno- Sachalinsk).Informationsquellen: 1. Makedonskaja 1977 (Bearbeitet von M. S. Uspenskaja).
P. peregrina Mill.
Status: stark vom Aussterben bedrohte Art.
Bedeutung der Art im Naturschutz: In der UdSSR befindet sich die nord - östliche Grenze des Ausbreitungsgebietes dieser Art.
Kurzbeschreibung: Früblühende Staude bis 60 cm hoch mit Blättern, die in 17- 30 schmal- elliptische Segmente geteilt sind mit großen einzelnen leuchtend- roten Blüten (bis 5- 6 cm im Durchmesser).
Vorkommen: Moldawien, im süd - westlichen Teil von Kodr (Nisporenskij Rayon): Außerhalb der UdSSR noch in Italien, auf der Balkan-Halbinsel und in Rumänien. Standort: Die Pflanze wächst in lichten Eichenwäldern zusammen mit lichtliebenden Sträuchern und Stauden.
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: Bekannt ist nur eine einzige Population, wo diese Pflanze sehr verstreut auftritt. Auf 1 ha dieses Waldes sind nur 10- 15 Exemplare zu finden.
Faktoren der Zerstörung. Veränderung der ökologischen Bedingungen der Wälder durch forstwirtschaftliche Nutzung. Sammeln der Pflanzen für Gärten sowie für Blumensträuße.
Besonderheiten der Biologie. Vermehrung nur durch Samen.
Kultur. Die Pflanzen aus Moldawien werden auch in Donetzk, Kirowsk, Tallin, Tartu, Taschkent und Tomsk kultiviert.
Mittel des Schutzes: Die Pflanze steht im Roten Buch der UdSSR seit 1978 und im Roten Buch von Moldawien. In Moldawien wurde ein Naturschutzgebiet gegründet, wo diese Paeonienart wächst (Fläche 555 ha):
Notwendige Mittel des Schutzes. Strenger Schutz der Pflanze. Notwendigkeit der Kultur der Pflanze zur Erhaltung für die Züchtung und als Zierpflanze. Informationsquellen: 1. Heideman 1975; 2. Redkije i istschesajuschtschije rastnienija Moldavii 1978; 3. Ochrona, 1980; 4. Cullen and Heywood 1964; 5. Redkije i istschesajuschtschije.... 1983; 6. Roschanowskaja, Kowalewa 1971; 7. Gabrielian i dr. 1981 (Bearbeitet von L.S. Bielousowa)
P.
steveniana Kem. -Nath. (P.
wittmanniana auct. non. Hartwiss ex Lindl.)
Status: Seltene Art
Bedeutung der Art im Naturschutz: Zierpflanze mit wertvollen Eigenschaften für die Pflanzenzüchtung. Die Art ist noch wenig erforscht bezüglich ihrer systematischen Einordnung. Eine Reihe von Autoren sehen sie nur als eine Varietät von P. wittmanniana an.
Kurzbeschreibung: Staude 70- 100 cm hoch. Wurzeln spindelförmig. Stiel zylindrisch. Blätter biternat, Blattoberfläche dunkelgrün, unbehaart, unterseits blaß und auf der ganzen Fläche mit langen gebogenen Härchen bedeckt, die Blattsegmente sind eiförmig oder länglich-oval an den Enden zugespitzt. Die Blüten sind einzeln, fast geschlossen, die Petalen sind blaßgelb, konkav. Spealen 3, die Kelchblätter sind deutlich länger als die Sepalen. Der staminoidale Disc ist deutlich asugebildet. Die Filamente sind himbeerfarbig. Die Staubbeutel sind gelb. Die Stigmas sind fleisch-rot, verengt und laufen in ein verlängertes Ende aus. Fruchtblätter 2-4, kahl, braun. Die Samen sind dunkelblau mit netzartiger Zeichnung.
Vorkommen: Kaukasus: Ostgeorgien und zentrale Rayone des West-Transkaukasus. In Abchasien wächst die typische P.wittnanniana, die auch in Imieretien und Somchetien (klassischer Standort Auchuri) bekannt sind.
Standorte Fichten- und Buchenwälder in den Gebirgen zwischen Sträuchern auf Bergabhängen und an Waldrändern auf einer Höhe von 1200- 1800 m .
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: Die Pflanzen wachsen einzeln oder in kleinen Gruppen.
Faktore der Zerstörung. Sammeln der Pflanzen für Sträuße
Besonderheiten der Biologie. Vermehrung erfolgt nur durch Samen. Neue Populationen entstehen nur aus Samen.
Kultur. Die Pflanzen werden im BG Tbilisi, in Moskau im BG der MGU, im Zentr. BG der Akad. der Wiss. der UdSSR, im Polar- Alpinen Garten sowie in Leninogorsk, Kiew, Bakuriani kultiviert. In Kultur erreichen die Pflanzen eine ähnliche Größse, wie am Naturstandort (blühen, bilden Samen, sind winterhart und widerstandsfähig.
Mittel des Schutzes. Unter Schutz gestellt in den Naturschutzgebieten vom Borschomi, Kintrisch und Ritzin. Notwendige Mittel des Schutzes. Für den Schutz der Naturstandorte der Art sind weitere Schutzgebiete in den Rayonen Borschomi, Gori und Tkibuli notwendig.
Informationsquellen: 1. Redkije i istschesajutschtschuje. . .; 1983 (Bearbeitet von M. S. Uspenskaja).
P. tenuifolia L. (incl. P. biebersteiniana Rupr., P. carthalinica Ketzch., P. lithophila Kotov)
Status: Die Häufigkeit der Art geht zurück Bedeutung der Art im Naturschutz: Rohstoffquelle für die Medizin und als potenzielles Elternteil für die gärtnerische Züchtung.
Kurzbeschreibung: Staude. Die Wurzelverdickungen haben nur dünne kurze Verbindungen mit dem Herz der Pflanze. Die Stiel ist dichbelaubt, 20- 50 cm hoch, Blätter bi- oder triternat, oberseits grün, in den meisten Teilen kahl, an manchen Stellen schach behaart entlang der Nerven. Die Blätter sind in linealisch- fadenförmige ganzrandige 2-5 mm breite Segmente geteilt. Die Blüten sind 3- 5 cm im Durchmesser, die Petalen sind leuchtend- himbeerfarben bis dunkelrot und umgekehrt eiförmig. Der staminoidale Disc ist fast nicht vorhanden. Die Filamente sind himbeerfarben, die Staubbeutel gelb, die Narben dunkel-rot. Fruchtblätter 2- 5, geöffnet mit bräunlicher oder rötlicher Behaarung. Unreife Samen weißlich- gelb, reife glänzend- dunkelbraun, ellipsenförmig.
Vorkommen: Südliche Gebiete des europäischen Teils der UdSSR, Vorkaukasus, Zentral- und Süd- Kaukasus, Transkaukasus. Außerhab der UdSSR noch auf der Balkan- Halbinsel, in Klein- Asien und Nord-West Iran.
Standorte: Steppen, Waldränder lichter Eichenwälder, unter Sträuchern.
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: In einigen Gebieten ziemlich große Populationen, manchmal aber auch nur einzelne Pflanzen.
Faktoren der Zerstörung: Die Blüten werden massenweise für Sträuße gesammelt. Lebende Pflanzen werden für Gärten ausgegraben. Veränderungen der ökologischen Bedingungen der Naturstandorte.
Kultur: In allen botanischen Gärten und in ausländischen Gärten.
Mittel des Schutzes. Unter Schutz in den Naturschutzgebieten Woroneschskij, Zentral- Tschernoziemnyj, Ukrainskij stepnoj (Chomutowskaja Steppe), Im Roten Buch der Ukraine.
Notwendige Mittel des Schutzes: Es sind weitere Naturschutzgebiete notwendig in Aserbaidschan (Zangelanskij Rayon, in Georgien (in den Rayonen Borschomi, Gori, Tkibuli), in Nord-Ossetien (Mozdokskij- Rayon), in Krasnodarskij kraj (Rayon Noworossijsk), in der Ukraine (Charkovskaja , Woroschilowgradskaja, Sapososchskaja Oblast).
Informationsquellen: 1. Kadajew 1964; 2.Vasiliew i dr 1980; 3. Krasnaja kniga der Ukraine 1980; 4. Ochrana..,., 1980 (Bearbeitet von M.S. Uspenskaja).
P. tomentosa (Lomak.) N. Busch
Status: seltene Art
Bedeutung der Art im Naturschutz: In der UdSSR befindet sich die Pflanze an der Grenze ihres Verbreitungsgebietes. Zierpflanze.
Kurzbeschreibung. Staude. Blätter und Früchte dicht behaart. Blätter biternat, Blüten hellgelb.
Vorkommen. Kaukasus. Talysch- Gebirge (Aserbaidschan), außerhalb ser UdSSR: im Iran.Standorte. Bergwälder auf steinigen Böden vonr Bergabhängen auf einer Höhe von 1200- 1800 m ü. NN.
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: Keine Informationen.
Wichtigste Faktoren der Zerstörung: Landwirtschaftliche und wirtschaftliche Nutzung der Naturstandorte; Sammeln der Blüten.
Biologische Besonderheiten Vermehrung durch Samen und vegetativ. Blüht im Mai.
Kultur. In Kultur im BG in Tbilisi, im Zentr. BG in Moskau und im BG der MGU, die Pflanze blüht im vierten Jahr nach der Aussaat, bildet Samen, ist winterhart und langlebig.
Mittel des Schutzes. Im Roten Buch der UdSSR seit 1978. Notwendige Mittel des Schutzes. Verbot des Blumenverkaufes, Kontrolle der Population, Einführung in die Kultur. Informationsquellen: 1. Schipczinskij 1937; 2.1ntrodutzija.... 1979; 3. Riedkije i istschesajuschtschije ... 1983; 4. Gabrielian und andere 1981 (Bearbeitet von L.S. Bielousowa).
P. wittmanniana Hartwiss ex. Lindl.
Status: Seltene Pflanze
Bedeutung der Art im Naturschutz: Endemit des Kaukasus. Zierpflanze
Kurzbeschreibung: Staude bis 1 m Hohe Wurzeln spindelförmig, Blätter elliptisch- lanzettlich, deutlich gewölbt, unterseits mehr oder weniger behaart, Länge 8- 15 cm, Breite 7.5 - 10 cm , Blüten gelb oder gelblich- weiß. Fruchtblätter behaart.
Vorkommen: Westkaukasus (Abchasien).Standorte: Bergwälder, Waldränder, Sträucher, Waldlichtungen.
Häufigkeit und Tendenz ihrer Veränderung: Keine Informationen.
Wichtigste Faktoren der Zerstörung: Sammeln der Blumen (massenweise).
Besonderheiten der Biologie: Vermehrung durch Samen und vegetativ. Nach der Aussaat blühen die Pflanzen im vierten Jahr. Blütezeit im April, reife Samen Mai- Juni.
Mittel des Schutzes: In Roten Buch der UdSSR seit 1978.Notwendige Mittel des Schutzes: Gegründung von Naturschutzgebieten, Einführung in Kultur, Eingliederung in das Rote Buch von Georgien. Informationsquellen: 1. Grossheim 1950, 2.Redkije i istschesajuschtschije... 1983; 3. Beregite ...1977; 4. Gabrielian und andere 1981 (Berbeitet von L.S. Bielousova).